Als am Freitag nach Himmelfahrt die Sonne herrlich warm vom Himmel schien und wir bei unserem Spaziergang auf das Wohlriechende Veilchen trafen (siehe auch mein Rezept für Veilchenzucker), waren wir eigentlich auf der Suche nach Waldmeister. Dieses Gewächs, was sein Aroma erst dann so richtig entfaltet, wenn man es einige Stunde antrocknen lässt, bedeckt oft ganze Waldflächen. Waldmeister soll stimmungsaufhellend wirken – unsere Vorfahren sollen das Kraut auch in Wäscheschränke gelegt und Duftsäckchen damit gefüllt haben. Außerdem sollte Waldmeister vor der Blüte und ohne Herausreißen der Wurzel geerntet werden.
Wichtig ist, wenn man z. B. Waldmeister-Sirup machen möchte, dass man nicht zu viel benutzt. Das in den Pflanzen enthaltene Cumarin kann Kopfschmerzen und Übelkeit auslösen – daher reichen etwa zehn Zweige Waldmeister pro Liter aus.
Ihr braucht also:
- 1 Bund Waldmeister (welk und einige Stunden angetrocknet)
- 1 kg Zucker
- 1 Zitrone
- Saft einer ausgepressten Zitrone
- 1 l Wasser
- grüne Lebensmittelfarbe
Den Zucker zusammen mit dem Wasser und der dem Saft der Zitrone aufkochen lassen. Zur Seite stellen und abkühlen lassen.
Die zweite Zitrone in Scheiben schneiden und zusammen mit dem Bund Waldmeister in einen ausreichend großen Behälter (z. B. ein großes Einmachglas) geben
Die abgekühlte Zuckerwasser-Mischung dazugeben und alles zusammen drei Tage ziehen lassen. Zwischendurch immer mal wieder durchrühren.
Nach drei Tagen die Mischung durch ein sehr feines Sieb geben. Den Sirup in einem Topf kurz erhitzen und dann sofort in saubere Flaschen abfüllen. Wenn Ihr die schöne giftgrüne Farbe haben wollt, müsst Ihr auf Lebensmittelfarbe zurückgreifen – ein paar Tropfen hinzufügen und einfach mit aufkochen.
Die Flaschen müsst Ihr nach dem Abfüllen sofort verschließen und zur Desinfektion für etwa 10 Sekunden umdrehen – am besten nehmt Ihr dafür ein dickes Handtuch, mit dem Ihr den Flaschenhals umwickelt und die Flasche dann über der Spüle umdreht. An einem kühlen und trockenen Ort abkühlen lassen.

Der Sirup kann sofort verwendet werden, z. B. zum Aromatisieren von Wasser oder Sekt, für Berliner Weiße, aber auch verwendbar für Desserts, denn Milchprodukte nehmen das Aroma gut an.
Also – raus in den Wald und viel Spaß beim Nachmachen!
Du machst ja wirklich feine Sachen! Ich fand den Veilchen Zucker schon so hübsch. 🙂
Unerschöpflich halte ich Ausschau nach den ganzen Flächen voller Waldmeister, doch das einzige, das auf das ich stoße, ist dieses anhängliche Klettkraut.
Das ist zwar witzig aber bei weitem nicht so lecker! 😉
Nun sehe ich mich halt an deinem satt.
Lieben Gruß und schöne Pfingsten noch
Jenny
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Liebe Jenny, ich hab mich sooo über Deinen Kommentar gefreut! Es ist so schön, so ein Feedback zu bekommen! Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg beim Suchen! Übrigens habe ich gestern gelesen, dass man das anhängliche Klettkraut auch essen kann… Wie Mangold soll es schmecken… Hmmmm…vielleicht auch eine Idee. Dir auch schöne Pfingsten und wir lesen uns 😉 Frøken Fluesvamp
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