Kindheitserinnerungen waren irgendwie schon immer in Technicolor® * und in den späten 80er Jahren bereits in Full HD mit Dolby Surround-System. Das, was heut in aller Munde ist, hatten wir Kinder der 80er und 90er Jahre doch schon längst gecheckt. Draußen oder drinnen! Oftmals verbunden mit köstlichen Gerüchen und Geschmäckern.
Wer kennt’s nicht? Im nach Weichspüler duftenden hellgelben Frottee-Schlafanzug auf dem Cordsofa sitzend – vor sich ein Häppchen-Teller mit belegten Broten, Paprika-Schnitzen, Mandarinen und Käseplöckchen (also: Käsewürfeln, aber bei uns hieß das „Plöckchen“) – „Hallo Spencer“ schauend oder „Sesamstraße“ oder „Die Sendung mit der Maus“. Die weltbesten Abendbrotteller und kreativsten Schulbrote hat mein Papa gemacht – übrigens bis zu meinem Abi! Jeden Morgen bekam ich die tollsten, belegten Brote mit. Papa ist der beste Papa, den man sich vorstellen kann!
Und meine Mama – die beste Mama der Welt – backt den weltbesten Käsekuchen – logisch! Einen Käsekuchen OHNE Dosenmandarinen oder Dosenpfirsiche. Einfacher, echter, wahrer Käsekuchen. Während ich in meinem Kinderzimmer in meiner Papp-Räuberhütte mal wieder irgendwelchen Blödsinn ausheckte, kroch samstags oft der Geruch von Frischgebackenem unter der Kinderzimmertür durch.
In diesem Kinderzimmer wurden sonntags die höchsten Lego-Türme gebaut oder auch mal eine ganze Flasche Schaumbad auf dem Teppich ausgeleert (nicht wahr Mama? – Wo ist die Tina?), hier wurden unzählige Male die Märchenplatten auf dem Plattenspieler umgedreht und Hörspielkassetten in Endlosschleife gehört. Aus diesem Zimmer kam ich meinem Papa entgegengelaufen, um ihm zu erzählen, dass ich – vierjährig – bereits Eier für das Frühstück gekocht habe – die Eier lagen fein-säuberlich aufgereiht auf der Heizung; an den Herd durfte ich schließlich nicht.
Ach – was für viele Erinnerungen ich auflisten könnte…Glühwürmchen im Garten, Fledermaus im Hauseingang, Rebhuhn im Baum, Mader auf dem Dach…
Diesen Blogbeitrag widme ich den besten Eltern der Welt mit dem besten Käsekuchenrezept der Welt – mit ausdrücklicher Genehmigung von Mama, das Rezept veröffentlichen zu dürfen:
Für eine Springform und einen echt großen Käsekuchen braucht Ihr:
Für den Boden:
- 2 Eier
- 250 g glutenfreies Mehl (z. B. Dr. Schär Mix C)
- 70 g Zucker
- 100 g sehr weiche Butter
- etwas Butter zum Fetten der Springform
Für die Quarkmasse:
- 6 Becher Speisequark
- 1 Packung Schichtkäse
- 2 Tüten Vanillepudding-Pulver
- 2 Tüten Vanillesaucen-Pulver
- 150 – 200 g Zucker (nach Belieben)
- 5 Eigelb
- 5 Eiweiß
- 1 Prise Salz
- etwas Speisestärke (etwa 4 EL)
Zuerst fettet Ihr die Springform mit der weichen Butter und heizt den Backofen auf 150 ° C, Umluft, vor. Damit Euch dann die Quarkmasse nicht aus der Springform tropft, wickelt am besten Alufolie drum.
Dann macht Ihr aus den Zutaten für den Boden einen Mürbeteig. Rollt den Teig aus und legt die Springform damit aus – an den Seiten leicht hochdrücken. Den Boden NICHT vorbacken, sondern die Form nun zur Seite stellen.
Trennt die Eier. Schlagt aus dem Eigelb und einem Esslöffel Zucker eine helle cremige Masse. Aus dem Eiweiß macht Ihr mit dem Salz einen schönen festen Eischnee. Stellt beides zur Seite.
Nun nehmt Ihr eine große Schüssel und gebt den Quark und den Schichtkäse hinein. Fügt das Vanillepudding-Pulver und das Vanillesaucen-Pulver hinzu, ebenso den Zucker und die Speisestärke. Gebt die Eigelb-Zucker-Creme hinzu und rührt alles zu einer homogenen Masse.
Hebt den Eischnee sorgfältig unter die Quarkmasse und schüttet diese anschließend vorsichtig auf den Mürbeteig in Eurer Springform. Streicht die Masse noch einmal glatt, bevor Ihr die Form auf die mittlere Schiene Eures vorgeheizten Backofen stellt.
Nun muss der Kuchen für gute 1,5 Stunden im Ofen backen. Schaut ab und zu mal nach, dass der Kuchen nicht zu braun wird – sonst deckt Ihr den Kuchen mit Alufolie oder Backpapier ab.
Nach 1,5 Stunden macht die Holzstäbchenprobe – klebt noch zu viel Teig am Stäbchen solltet ihr den Kuchen noch für zehn bis 15 Minuten im Ofen lassen.
Wenn der Kuchen fertig ist, nehmt Ihr in raus und lasst ihn abkühlen. Nehmt ihn dann aus der Springform.
Nach Belieben und je nach Saison könnt Ihr den Kuchen natürlich gern noch mit frischen Beeren garnieren.
Habt viel Spaß beim Nachbacken! Und vor allem beim Essen 😉
Herzlichst,
Frøken Fluesvamp
* früheres Verfahren zur Erstellung von Farbfilmen, bei dem drei Schwarz–Weiß–Filme gleichzeitig belichtet werden u. aus denen über Farbfilter der eigentliche Farbfilm hergestellt wird.