Ich hatte in meinem Kinderzimmer einen Plattenspieler. Dieser Plattenspieler stand auf einem Schrank mit vielen Schubladen. Auf diesem Schrank standen meine Platten – viele Märchenplatten. Und viele dieser Platten habe ich sehr geliebt. Wenn sich die Geschichte durch das typische Plattenknistern ankündigt… Man hält die Luft an, wartet gespannt, ein letztes Knacken und Rauschen. Und dann – geht es los.
Meine Lieblingsplatte: „Die Geschichte vom Kalif Storch.“ Ich habe die Stimme noch heute im Kopf – so geht es mir mit vielen Lieblings-Geschichten. Die Atempausen, die Betonungen – ich könnte es im Schlaf wiedergeben. Und auch beim hundertsten Mal hält man die Luft an, wenn Kalif und Diener in Störche verwandelt werden. Erleichtert, wenn am Ende das vergessene Zauberwort gesprochen wird.
Na? Wisst Ihr noch, wie es lautete?
Manchmal gibt es Momente, da mache mir ein leckeres Essen und hole ich die alten Märchenplatten raus. Zu der Geschichte des Kalifs passt hervorragend dieses Gericht. Shakshuka stammt übrigens aus dem Arabischen und bedeutet „Mischung“.
Hier geht’s zum Rezept:
- 150 g Hirse
- 1 rote Paprika
- 1/2 Chilischote
- 500 g Tomaten
- 125 g Zwiebeln
- 1 Knoblauchzehe
- 6 EL Olivenöl
- Safran
- 1 EL Kreuzkümmel
- 1 EL Paprikapulver
- 4 Eier (Bio, Größe M)
- 8 Blätter Minze
- 100 g Feta-Käse
- Salz und Pfeffer
Die Hirse nach Packungsanleitung zubereiten. In der Zeit, in der die Hirse ausquellt, die Paprikaschote halbieren, entkernen und in etwa 2 cm große Stücke schneiden. Die Chilischote ebenfalls entstielen und mit den Kernen fein hacken.
Die Tomaten in 3 cm große Stücke schneiden; Zwiebeln und Knoblauch abziehen und klein würfeln.
Erhitzt das Olivenöl in einer großen Pfanne und schwitzt die Zwiebelwürfel darin bei schwacher Hitze. Gebt den Knoblauch, die Chili, den Safran, das Paprikapulver und den Kreuzkümmel hinzu und rührt regelmäßig weiter. Gebt nun die Paprika- und Tomatenwürfel hinzu. Mit Salz und etwas Pfeffer würzen.
Alles köcheln lassen, bis kaum noch Flüssigkeit vorhanden ist.
Anschließend den Backofen auf ca. 200 ° C (Umluft) vorheizen.
Eine große Auflaufform oder vier kleinere Portionsförmchen einfetten und die Hirse darauf verteilen. Darauf gebt Ihr das Gemüse und drückt jeweils vier Vertiefungen hinein. In die Vertiefungen gebt Ihr jeweils ein aufgeschlagenes Ei. Mit etwas Salz würzen.
Gebt die Auflaufform oder die einzelnen Förmchen in den Backofen und gart den Auflauf, bis das Eiweiß gestockt ist. Das Eigelb sollte idealerweise noch cremig sein.
In der Zwischenzeit die Minze in Streifen schneiden, den Fetakäse zerbröseln und beides, wenn der Auflauf fertig ist, über die Eier streuen und heiß servieren.
Viel Spaß beim Nachkochen wünscht Euch
Frøken Fluesvamp
… ein intoniertes Märchen, der Duft und der Geschmack vom Orient und schon bist du auf einer Reise… tolles Rezept!!! 🙂
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Du hattest Märchen, auf Platte? Das ist ja romantisch. ❤
Ich schwöre dir, ich kann das Rauschen und knistern förmlich hören, kenne es selbst aber nur von "What a Feeling" und "Ute, Schnute, Kasimir.
Märchen-Plat-ten! Ich kann es noch immer nicht fassen und werde mich umgehend bei meine Mama beschweren…wobei die Kassetten und die Oma (die übrigens nicht geleiert hat) schon auch toll waren. 😉
Die Geschichte vom Kalif Storch les ich mal, die kenn ich nämlich nicht.
Dein Shakshuka sieht lecker aus. 🙂
Märchen. Auf Platte. Also sowas…
❤
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😀 Was musste ich gerade lachen! Nein, Deine arme Mama! Nicht beschweren!!! 😉 Ich finde Omas (nicht leiernd *brüll-lach*) super! Hatte ich nicht, also hat sie nicht gemacht – also bist Du da klar im Vorteil 🙂 Was ist denn „Ute, Schnute, Kasimir.“? Das kenne ich wiederum nicht.
Kassetten hatte ich auch so einige, ich glaube, die kann selbst meine Mama mitsprechen 😉
Bin ja gespannt, ob Dir das Märchen auch so gut gefällt. Ich dachte ja auch bis vor Kurzem, dass das aus 1001 Nacht ist, aber es ist von Wilhelm Hauff. Sowas – man lernt nie aus 😉 In diesem Sinne: Simsalabim!
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Keine Geschichten erzählende Omi?…Hm, das ist wirklich schade. Die Märchen Schallplatten sind da wohl nur gerecht. Ich habe die ersten Lebensjahre quasi bei meiner Omi gelebt, weil meine Eltern beide berufstätig waren und auch später wollte ich täglich bei der Oma sein. Eine schöne Zeit. 🙂 Ansonsten hätte ich diesen Märchen Luxus wohl auch nicht inne gehabt aber wie gesagt deine Märchen *knister* Platte klingen herrlich romantisch. 🙂
Ute, Schnute, Kasimir ware drei Zeichentrickfiguren aus…der ARD oder dem ZDF. Letztes Jahr hatte ich auf meinem anderen Blog einen Text über Musik geschrieben. https://meinveganeskochbuch.wordpress.com/2015/12/08/the-sound-of-music-ein-text-voller-musik/
Da gibt es am Ende eine Verlinkung zum Lied. Ich glaube der Text könnte dir gefallen.
Ach, nochmal gesundheits-umarmt. ❤ Geht es dir mittlerweile etwas besser?
Hex hex!
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Guten Abend liebe Jenny, was für ein Soundtrack! Und so ein wunderbarer Beitrag, ich schwöre Dir, ich habe das Laub gerochen, den Herbst, das Crecendo der Vogelstimmen gehört, der Morgen, wie alles erwacht! Gerade eben hab ich ihn gelesen und als Sahnehäubchen: Ute, Schnute, Kasimir! Es ist doch irre, welch ein Soundtrack einem das Leben schreibt!
Meine Erkältung ist übrigens am abreisen, die Stimme passt zu Black Velvet, was nicht das schlimmste ist. Ich bin nun wieder fit und freue mich am Spätsommer! Nächste Woche hat „Olaf7976“ Geburtstag und ich freue mich auf die Feier mit langer Bierzelttafel im Garten und mit vielen Leckereien, guten Gesprächen und auf das Zusammensein. Irgendwie würd ich Dich gern mit dazubeamen. Du würdest wunderbar in die illustre Runde passen, und eine meiner Freundinnen (die auch vegane!) macht vegane Köttbullar mit Gurkensalat…schmackofatzi!
Herzlichste Grüße
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