Pippilotta Blocksberg – ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt – Hex Hex – und: heute gibt es Apfeltarte

Es ereignete sich vor einigen Jahren, nachdem mein alter Arbeitgeber und ich uns aus finanziellen Gesundheitsgründen oder gesundheitlichen Finanzgründen entschlossen hatten, dass wir besser lieber die Rückseite des jeweils anderen sehen sollten:

„Und wer ist Ihr Vorbild?“ fragt mich der Mann in Nadelstreifen. Ich blicke aus dem Fenster. Vorstellungsgespräche. Irgendsoeine Anzeige auf die mein „Profil“ so gut passte – von dem Amt übermittelt, dass in der niedersächsischen Landeshauptstadt auch gern als CheopsPyramide bezeichnet wird…nicht wegen seiner Form.

Als ich grübelnd vor mich hinstarre, räuspert sich der Anzugträger und meint, er müsse mir seine Frage anders erläutern. „Also, wenn man nun ihre Freunde treffen würde, wie würden sie Sie beschreiben?“

Eine Version von Pippi Langstrumpf mit wippendem Pferdeschwanz auf einem Besen, Herr Nilsson im Sozius, steht vor meinem inneren Auge und ich muss grinsen. Das Kommunikationstalent starrt mich beifallheischend an und blickt triumphierend. „Ja, eine schwere Frage, nicht wahr? Die haben Sie wohl noch nie gestellt bekommen. Wissen Sie, dies macht den Unterschied aus! Wir haben Interesse an unseren Mitarbeitern! Wir wollen Sie kennenlernen!“ Die makellose Zahnreihe – alle etwas zu weiß, etwas zu gerade – grinst mich an. Hinter jedem Satz ein Ausrufezeichen. 

In den letzten Wochen hatte ich einige Vorstellungsgespräche. Bei einem erschien ich aufgrund sintflutartiger Regenfälle in Gummistiefeln, bei einem anderen hatte ich wegen einer Hitzewelle FlipFlops im Handgepäck. Doch die Fragen…

„Nee“, sage ich dann, „diese Frage ist mir tatsächlich noch nie gestellt worden.“ 

Wieder dieses triumphierende Grinsen. Ich grinse auch, aber weil mir das Bild von Pippilotta Blocksberg nicht aus dem Kopf geht. 

„Dann füllen Sie doch bitte unseren Fragebogen aus!“ und der Nadelstreifen schiebt mir einen Zettel über den Schreibtisch. Ich überfliege die Zeilen, stutze und runzele die Stirn. „Schuh- und Konfektionsgröße? Ansteckende Krankheiten? Bitte?“ Ich merke erst hinterher, dass ich die Worte laut ausgesprochen habe. 

Der Nadelstreifen windet sich, Schweißperlen stehen ihm plötzlich auf der Stirn. 

Und dann tue ich etwas, dass ich in den ganzen Gesprächen bisher nicht getan habe. Ich stehe auf und gehe mit den Worten: „Das fülle ich Ihnen nicht aus, geschweige denn, dass ich Ihnen hier auch nur irgendwas unterschreibe!“

Der Nadelstreifen zuckt nervös mit den Augenbrauen.

„Pippilotta Blocksberg!“ sage ich im Gehen. Er guckt irritiert. „Mein Vorbild!“ sage ich, nehme den Fragebogen an mich und verlasse das Gebäude. 

Herr Nilsson huscht auf meine Schulter. Ich binde mir fix zwei seitliche Zöpfe, steige auf meinen Besen und fliege auf, auf und davon

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So oder so ähnlich ereignete sich eines meiner Vorstellungsgespräche – sagen wir ehrlicherweise: der Großteil entspricht der Wahrheit!

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Und als Belohnung gibt es eine Apfel-Blätterteig-Tarte mit eingemachten Preiselbeeren, Zimt und Zucker.

Dafür braucht Ihr:

  • glutenfreien Frischblätterteig
  • Preiselbeerkompott
  • zwei säuerliche Äpfel, z. B. Holsteiner Cox oder Wellant
  • Zimt und Zucker

Den Backofen gemäß Packungsanweisung des Blätterteigs vorheizen. Eine Tarte-Form mit dem Blätterteig auslegen und mit einer Gabel kleine Löcher in den Teig pieksen. 

Den Teig mit Preiselbeerkompott großzügig bestreichen. Die Äpfel schälen, das Kerngehäuse entfernen und in Scheiben schneiden. Die Scheiben auf den Kompott legen. Mit Zimt und Zucker bestreuen. 

Die Form auf die mittlere Schiene des Ofens stellen und etwa 25 Minuten backen (schaut auch hier nochmal auf die Blätterteig-Verpackung).

Nach der Backzeit aus dem Ofen nehmen und auskühlen lassen. Vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben und mit einem Klecks Schlagsahne servieren. 

Auf uns! 

Herzlichst, Euer Frøken Fluesvamp 🍄

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