Treffen sich zwei Fräuleins… Episode 2: Von Stachelbeeren, Bienenstichen und unerfüllten Musikwünschen

Die perfekte Küchenmusik zu Stachelbeeren ist doch eigentlich "Sting", denke ich mir und trällere "Roxanne" von "The Police" vor mich hin: "Roooxaaane – you don't have to turn on the red light!" Sting soll ja seinerzeit halb von der Leiter gefallen sein, als er das erste Mal eine Platte von sich im Radio gehört hat. Er renovierte gerade.

Mein Göttergatte und eine meiner besten Freundinnen sind auch häufiger im Radio zu hören, weil sowohl meine bessere Hälfte als auch meine liebe Freundin irgendwie den Dreh raus haben, bei Radiogewinnspielen zu gewinnen. Das setzt voraus, dass man auch durchkommt… Allein diese Hürde…

Was das angeht, bin ich traumatisiert: Ich war etwa 13, 14 Jahre alt und räumte mein Zimmer auf, hörte nebenbei "Das Beste im Norden" und fühlte mich aufgefordert, dort anzurufen und mir ein Lied zu wünschen. Ich griff zum Telefonhörer, wählte die angesagte Nummer und erreichte tatsächlich jemanden im Studio. Das Gespräch lief in etwa so ab:

"Hallo, hier ist Max Mustermann vom Radio Muster. Und Du möchtest Dir also einen Song wünschen?"

"Ja, hallo, hier ist Kristina. Ich würde mir sehr gerne 'Quit playing games with my heart' von den Backstreet Boys wünschen!" [KEIN KOMMENTAR – ich war bis 14 ein riesiger Backstreet Boys-Fan…]

"Oh, ja, das ist jetzt schwierig. Kannst Du Dir nicht 'I'm running up that hill' von Kate Bush wünschen?"

"Öhm, eigentlich wollte ich das nicht hören, aber nun gut, okay!"

"Super, dann nehmen wir jetzt Deine Grüße und was Du sonst noch sagen willst auf und Du sagst am Schluss, dass Du Dir Kate Bush mit 'I'm running up that hill' wünschst!"

"Super!" sagte ich, sprach meine Nachricht auf und wartete frohlockend auf meinen Einspieler. Doch er kam nicht, nur das dusselige Lied wurde gespielt. PAH!

Ich war mächtig enttäuscht und boykottierte eine Zeitlang Kate Bush, Radio Muster und Anrufe in Radiostationen im Allgemeinen.

Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich es mit Anrufen in Radiostationen nicht so habe. Wie dem auch sei, Sting, der seinen Künstlernamen einem schwarz-gelb gestreiften Pullover zu verdanken hat, der ihn aussehen ließ, wie eine Biene, jedenfalls, dieser Weltstar plumpste also fast von seiner Leiter.

Und so schließt sich der Kreis, denn heute präsentiere ich anlässlich unseres zeitversetzenden "Synchron-Backens" (oh Du wunderbares Oxymoron) mit der lieben Jenny von "Vegan & Heimatlos" meinen Teil unseres wunderbaren Konzeptes:

Einen glutenfreien Bienenstich mit einer Vanillepudding- und Stachelbeer-Füllung.


Ihr braucht:

FÜR DEN TEIG

  • 200 g glutenfreies Mehl (z. B. Kuchenmehl von Hammermühle)
  • 100 g Butter
  • 200 g Zucker
  • 4 Eier (Größe M)
  • 200 ml Sahne
  • 1 Päckchen glutenfreies Backpulver

Verrührt die weiche Butter mit dem Zucker und gebt die Eier eines nach dem anderen dazu. Anschließend die Sahne und das gesiebte Mehl mit dem Backpulver vermischt mit in den Teig rühren.

Springform fetten.

Alles zu einem sämigen Teig rühren und in die Springform füllen.

Backofen auf 175 ° C vorheizen und den Kuchen backen, bis die Oberfläche fest ist – das dauert ungefähr 25 Minuten.


Kommen wir zur Mandelkruste.

FÜR DIE MANDELKRUSE

  • 50 g Butter
  • 4 EL Zucker
  • 2 EL Sahne
  • 50 g gehobelte Mandeln

Die Butter zerlassen, mit dem Zucker und den Mandeln vorsichtig vermengen und über den halbgaren Kuchen verteilen.

Den Kuchen wieder in den Ofen geben und bei 175 ° C etwa 10 bis 15 Minuten fertig backen.

Und nun nähern wir uns den Füllungen.

Zunächst die Vanillepuddingfüllung:

  • 1 EL glutenfreies Mehl
  • 1 Ei
  • 250 ml Milch
  • 2 TL feine Speisestärke/Maisstärke
  • 2 EL Zucker
  • 1/2 TL Vanillezucker

Ei, Zucker und Vanillezucker gut verrühren, glutenfreies Mehl und Speise-/Maisstärke hinzufügen. Milch in einem Topf erwärmen und nach und nach in die Ei-Zucker-Mehl-Masse einrühren, bis eine geschmeidige Creme entsteht. Diese dann unter stetigem Rühren in einem Topf erwärmen, bis sie kurz vor dem Kochen fest wird. Vor dem Gebrauch gut abkühlen lassen.

Und nun zur Stachelbeerfüllung.


Eigentlich ist es nichts anderes als Stachelbeerkompott bzw. Marmelade:

  • 1 kg rote oder grüne Stachelbeeren
  • 1 kg Gelierzucker 1:1

Ich habe etwa 1 kg rote Stachelbeeren abgewaschen, ggf. kleine Blättchen entfernt und mit 1 kg Gelierzucker 1:1 aufgekocht. Als alles gelierte, habe ich die Stachelbeeren heiß in saubere Gläser abgefüllt.

Den Kuchen aus dem Ofen nehmen, wenn die Backzeit rum ist und ordentlich abkühlen lassen! Es ist wirklich wichtig, dass der Kuchen nicht mehr warm ist, denn sonst gelingt Euch das Trennen / Durchschneiden der Böden nicht so unbedingt.

Wenn der Kuchen also ganz abgekühlt ist, mit einem langen, scharfen (Torten-)Messer den Kuchen in drei Böden teilen. Dann beginnt das Zusammensetzen. Ganz nach unten kommt ein Kuchenboden. Auf diesen streicht Ihr eine großzügige Schicht Stachelbeermarmelade. Dann setzt Ihr den nächsten Boden darauf. Auf diesen Tortenboden streicht Ihr dann die Puddingcreme und setzt zuoberst dann den Boden mit der Mandelkruste. Et voila – Euer Bienenstich mit Stachelbeerkompott-Schicht ist fertig!


Demnächst werde ich dann auch mal wieder auf einer Leiter stehen und Wände streichen. Ein Radio wird spielen und sicherlich kann man sich wieder etwas wünschen. Ich werde meinem Göttergatten sagen, dass er doch zum Hörer greifen sollte. Mein Musikwunsch wäre heute ein anderer, vielleicht 'Our house' von Madness. Und bevor eben jene mich ergreift, verabschiede ich mich von Euch in den wohlverdienten Sommerurlaub.

Man liest sich, Euer Frøken Fluesvamp

Und wenn Ihr neugierig seid, wie alles begann, schaut Ihr hier:

Bloggst Du noch oder backst Du schon?

Treffen sich zwei Fräuleins… Episode 1: Rhabarber-Marzipan-Kuchen

 

11 Kommentare zu „Treffen sich zwei Fräuleins… Episode 2: Von Stachelbeeren, Bienenstichen und unerfüllten Musikwünschen

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