Schöner Frühling, komm doch wieder,
Lieber Frühling, komm doch bald,
Bring‘ uns Blumen, Laub und Lieder,
Schmücke wieder Feld und Wald!
(Aus „Sehnsucht nach dem Frühling“ von Hoffmann von Fallersleben)
Freitag vor dem letzten Wochenende. Karl der Kleine – mein kleiner süßer Flitzer – und ich fuhren dem Feierabend entgegen. Durch die matschige Masch, an bräunlichen Feldern vorbei. Geradeaus, links abbiegen, geradeaus, rechts abbiegen, geradeaus, links abbiegen, geradeaus… Was ist das? Wagen voller Hornveilchen vor unserer ortsansässigen Gärtnerei? Blinker rechts, rechts abbiegen, Parkplatz suchen, halten, Motor aus, Schlüssel raus, abgeschnallt, Autotür auf, Tasche geschnappt, Autotür zu, Laufschritt, Bremsen, Stopp. HORNVEILCHEN! Ihre kleinen wackeren Köpfe stecken sie in den frühlingshaften Wind, und ich stehe davor, freue mich unendlich und kann mich nicht entscheiden zwischen den ganzen wunderbaren Blautönen, dem satten Gelb und dem zarten Rot. Irgendwann – meine Auswahl fiel auf eine Blauvariation – trage ich die Töpfe mit stolz geschwellter Brust zur Kasse, bezahle, trage die kleinen Frühlingsboten zum roten Flitzer, öffne den Kofferraum, stelle die Blumen hinein und fahre dann – fröhlich pfeifend – nach Hause, zum Balkon – æblerø, ich komme!
Ich giere danach, meine Hände in Erde zu stecken, in den Kästen zu wühlen, die Blumen vorsichtig aus ihren Pötten zu drehen und einzupflanzen, die Gießkanne zu befüllen und alles anzugießen – und nach vollendetem Werk mit den Händen in die Hüften gestützt dort zu stehen, den Rücken gerade zu biegen und den Blick über Kästen und Töpfe schweifen zu lassen. „Ja!“
Meine Sehnsucht nach Sonne und Frühling und Blumen und Frühlingsduft und Bärlauch und erstem frischen Grün ist so groß, dass wir Sonntag nach dem Frühstück noch einmal zur Gärtnerei fahren und für die restlichen Töpfe und Kästen weitere Hornveilchen holen. Und zwei Rosen für den windigen Balkon, denn Rosen, so der Fachmann, finden Wind gut. Rosa und Rot stehen nun links und recht neben der Balkontür auf pæreø, denn unser neues Nest hat nicht nur einen Balkon namens „æblerø“ (Apfelinsel), sondern auch einen Balkon namens „pæreø“ (Birneninsel).
Und so knie ich auf einer alten Decke mit dünnen Handschuhen an den Händen und pflanze Rosa und Rot in tiefe Steinkübel, bedecke die Veredelungsstelle sanft mit Erde – so wie Florian, der Blumenfreund, es uns aufgetragen hat. Rosa ist klein und zart, lässt sich wunderbar in ihren neuen Topf setzen. Rot – mit dem wunderbaren Beinamen „Rigo-Ros“ – ist da schon etwas störrischer. Zu guter Letzt rammt sie mir einen ihrer spitzen Dornen in meinen linken Zeigefinger – durch den Handschuh durch – und die vorderste Spitze bricht ab – der Dorn steckt, und hält – bei jedem Wetter. Ich wühle, pflanze, drehe, bücke und knie, fege Erde weg, trage kannenweiße Wasser auf die Balkone, gieße an. Und dann stehe ich wirklich da, rufe mein Vorzeigemodell, der mir ein Glas mit erfrischender Apfel-Mango-Schorle reicht, strecke den Rücken durch, stelle die Arme in die Hüften und schaue ihn mit gerecktem Kinn stolz ins Gesicht. „Fertig!“ sage ich. „Schön!“ sagt das Vorzeigemodell und grinst mich an. Der Frühling ist da – auf æblerø und pæreø.
Erfrischt und zufrieden bin ich, glücklich und hungrig. Der Frühling aber ist nicht nur auf æblerø und pæreø eingezogen, auch im Yoga-Castle duftet es nach dem ersten Bärlauch, zarten Radieschen und erstem frischen Grün.
Wie wäre es heute mit einem vegetarischen Linsensalat?
Dafür braucht Ihr:
- 250 g braune Tellerlinsen
- 1 Handvoll gemischten Salat oder einen kleinen Kopfsalat, in feine Streifen geschnitten
- 2 Bio-Eier, hartgekocht
- 4 – 5 saure Gurken und ein bisschen Gurkenwasser für die Salatsauce
- Salatgurke
- 4 TL Kapern
- 1 Bund Radieschen
Für die Salatsauce:
- ca. 2 EL Gurkenwasser (s. oben)
- 2 EL Senf, mittelscharf
- 1 Spritzer Zitronensaft
- 1 TL Honig
- Salz
- Pfeffer
- frischen Schnittlauch
Kocht zunächst die Linsen in Wasser, bis sie noch Biss haben – das ist etwa die Hälfte der auf der Packung angegebenen Garzeit. Stellt die Linsen dann zum Abkühlen beiseite.
Während die Linsen köcheln, könnt Ihr schon die ganze Schnippelarbeit erledigen. Schneidet den Salat in feine Streifen, pellt die hartgekochten Eier – eines davon kleinwürfeln, das andere vierteln. Schneidet die sauren Gurken in kleine Stücke, die Salatgurke und die Radieschen ebenfalls.
Gebt die abgekühlten Tellerlinsen in eine Schüssel und gebt alles Kleingeschnippelte sowie die Kapern hinein – außer das geviertelte Ei.
Nehmt Euch einen Rührbecher und gebt alle Zutaten für die die Salatsauce hinein, schmeckt mit Salz und Pfeffer ab und gebt je nach Geschmack frischen Schnittlauch hinzu.
Gießt die Salatsauce über den Salat und mischt alles gut durch. Noch einen Augenblick durchziehen lassen, auf Tellern mit den Eiervierteln hübsch anrichten, auf den Balkon setzen und die frisch gepflanzte Blütenpracht genießen!
Die runden Bällchen sind übrigens Falafel – glutenfrei und sehr lecker!
Habt alle schöne Ostertage! God Påske!
Fräulein Fliegenpilz – Frøken Fluesvamp 🍄
Ja, ich sehe du magst Linsen. 😉 Hallo, du Liebe Frühlingsfee.
Apfelinsel, Birneninsel und ein Meer aus Blumen…Das ist echt bezaubernd. Ich muss direkt an kleine Feen oder Elfen denken, die zu euch auf den Balkon geflattert kommen, um an den Blümchen zu riechen und um euch die Apfel-Mango Schorle weg zu schlürfen. Einfach malerisch.
Der Salat klingt richtig lecker. Vorallem ! das Dressing !
Mit Senf ❤
Wie könnte das nicht schmecken. Ich hab ein Herz für Senf. Und Curryketchup. Und Hummus. …
Was du mir da über deinen Lehrer erzählt hast, kann ich total nachvollziehen. Bei mir war das in Mathe der Fall. Bis zum Lehrerwechsel war ich immer schlecht in Mathe… Aber zwei Punkte? Das ist echt ne Frechheit! Und du konntest nichts dagegen tun? Normalerweise muss man doch in die Nachprüfung, wenn die Abiklausur so extrem vom Schnitt Abweicht oder??? Unglaublich.
Aber was soll's. Du hast Recht. Deine Texte beweisen, dass dein Deutschlehrer ein Depp war und nun ist es Vergangenheit und wir schreiben was, wann und wie wir lustig sind. Punkt. Ich hab dich lieb. ❤
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Hallöchen meine Liebe! Wie hast Du die Ostertage verbracht? Geht es Dir gut? Der Frühling kommt nun, denke ich, mit Macht, und so wirst Du sicher ganz bald die wunderbarsten Frühlingsboten am Marktstand anpreisen, Du Marktfee!
Ach Du, es ist wirklich ein bisschen feenhaft gerade, draußen zwitschern die Vögel, es ist warm – nur in meiner Herzensheimat bin ich nicht mehr, aber im Nest mit Æblerø und Pæreø und sehr entspannt.
Du bringst auf den Punkt, was wichtig ist, liebe Jenny! Mein Deutschlehrer war ein Depp. Ich habe meine Klausur damals prüfen lassen, angeblich ließe sich nicht viel rausholen. Mündlich hätte ich mich nachprüfen lassen können, aber ich habe dann darauf verzichtet. Es war alles recht seltsam…aber Schwamm drüber! Wir haben uns, wissen was wir können (meistens zumindest) und alle, die uns doof finden, können uns mal an die Füße packen 😉😉
Lass es Dir noch gutgehen! Ich genieße meinen freien Tag, muss morgen erst wieder los! 😘
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Und bei dir? Hattest du schöne Ostern? Es klingt so. 🙂 Jaa, das Wetter gibt allen Grund zur Hoffnung. Die Sonne tat so gut! Entspannt im Balkon-Nest sitzend, ich hab die Ostertage wirklich sehr genossen (vorallem, dass ich der Michelin-Thermohose endlich lebwohl sagen konnte) und einen super leckeren Apfel-Kuchen hab ich gebacken. Das Rezept kommt heute oder morgen…
Ich möchte eigentlich nicht, dass mir irgendwer an die Füße packt, da bin ich eigen 😉 aber ich verstehe, was du meinst und stimme dir voll und ganz zu.
Was werden wir als nächstes zaubern? Wie wäre es mit „herzhaft sonnig“, so als kleiner Wink mit dem Zaunpfahl?
Ich hoffe, du konntest deinen freien Tag noch ausgiebig genießen. Ich hab mir gestern auf dem Markt die Beine in den Bauch gegähnt. War nicht viel los, wegen der Ferien. °-°
Es herzt dich, Jenny ❤
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Guten Abend liebe Jenny! Oh ich glaube Dir gern, dass Du froh bist, die dicken Klamotten erst mal nach ganz hinten in den Schrank zu schieben! Ich lechze auch nach Frühling! Und gestern war ich noch im Wald – Bärlauch sammeln und Giersch, Brennnesseln und Löwenzahn. Herrlich! Und Dein Apfelkuchen!! Sooooo gut!!!! Ich hoffe, dass ich am Samstag noch ein paar regionale Äpfel bekomme – dann muss ich auch unbedingt was damit machen, vielleicht auch mit Streuseln. Und Du hast ja so recht! Doch! Es! Geht! Man kann als einzelner wohl etwas bewegen!!! Und regional! Bio-dynamisch!! Du bist echt eine Sonne –
Herzhaft sonnig – das klingt ganz hervorragend. Ich bin dabei Du Liebe! Vielleicht hab ich sogar schon eine Idee 💡…
So, ich muss ran – eine Runde Rummikub! Ich Herze Dich zurück! Schön, dass es Dich gibt!
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OMG! 😉 Ich liebe Rummikub – Das haben wir früher so oft gespielt, bei uns zu Hause. Das könnte ich echt mal wieder rauskramen… Ich hoffe du hattest eine erfolgreiche Runde. Im Wald bin ich dieses Jahr noch gar nicht gewesen, weil der hier so weit weg ist aber ich weiß noch, wie beruhigend und erdend solche Wald-Spaziergänge sind…
Für unser neues Projekt werde ich wahrscheinlich etwas mit Rübstiel machen aber ich weiß noch nicht so genau…
Herzlichst umarmte Grüße. ❤
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Echt? Das ist ja witzig! Ich liebe auch Runmikub und Rommée und Mensch-Ärger-Dich-nicht… einfach Spiele eben.
Im Wald war es herrlich. Es roch nach Bärlauch, und wir haben sogar etwas Giersch gefunden, ein bisschen Löwenzahn und Brennnessel gepflückt. Es tut soooo gut. Nun ist die Natur in den letzten Tagen förmlich explodiert. Ich genieße es sehr!
Ich bin unglaublich gespannt auf Dein Rezept. Einmal habe ich etwas mit Rübstiel gemacht und fand es sehr sehr lecker!
Ich umarme Dich auch sehr herzlich Du Goldstück 🌸
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