Nach dem Sommer des letzten Jahres hatten mein Vorzeigemodell und ich beschlossen: „Nächstes Jahr haben wir einen richtigen Sommer, zumindest für zwei Wochen!“ Gesagt, gebucht – zwei Wochen Toskana im September. „Im September“, so redeten wir uns ein, „ist es auch nicht mehr so heiß!“ Wir streckten die bewollstrumpten Füße unter die Kuscheldecke und nippten genüsslich an dem heißen Tee. Eine herrliche Vorstellung! Endlich mal wieder Sommer!
Und dann kam er: Sommer 2018. Ein Adonis! Ein Langstreckenläufer, ein Triathlet, ein Goldmedaillen-Olympiasieger im Einzel und in Formation, in Kurzstrecke und auf Distanz, in Pflicht und in Kür, in jeder Disziplin, A-Note und B-Note. Keine Spritzer beim Eintauchen, kein Fehlstart – aber Durststrecken. Die Abenteurer, die sich ihre Erlebnis-Safari gebucht hatten, ärgerten sich, denn afrikanische Steppe war auch hier, in Niedersachsen, gleich zwischen Deister und Süntel, in Richtung Leine- und Weserbergland.
Gefühlt fuhr ich von Ende März bis Ende September täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit. Und abends auch noch eine Runde – ins Schwimmbad, zum See, zur Eisdiele, um den Block – den Fahrtwind genießen, abkühlen, eine Sekunde länger vor der offenen Kühlschranktür verweilen.
Die Langzeitwetterprognose sprach von einem Jahrhundertsommer, von anhaltenden hohen Temperaturen bis weit in den September hinein.
Wolldecken, heißer Tee oder Füße in Socken? Die Erinnerungen verblassten. Das Kalenderblatt „September“ grinste mich fröhlich an, als ich es mit Schwung zum Vorschein brachte. Dort stand ein magisches Wörtchen „Urlaub“. Die Überdosis „Sommer“ hatte ich noch nicht erreicht. Und so packten wir unsere Köfferchen…
…reist Ihr mit?
Jaaaaaaa.
Ach ne, ich war ja mit.😉😘
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In die Toskana? aber immer doch! Moment… So, der Kaffee dampft, ich bin (wieder da und) bereit. 😉
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