Danmark – Ankomst oder auch: wenn‘s gut läuft

Die Minna läuft. Welch liebliches Geräusch, vielmehr das herrliche Gefühl dabei, denn der Bauch ist gefüllt, die Sonne scheint mir wohlig darauf und ich darf meine Beine ausstrecken, die Füße ablegen und immer mal wieder in den traumhaft blauen Himmel schauen. Und den Abwasch erledigt Minna.

Gestern sind wir angekommen in der Herzensheimat, mein Vorzeigemodell und ich. Mit donnerndem Getöse ging es los. Thor warf mit Blitzen nur so um sich, muss er noch den Behälter mit den Eiswürfeln in die Finger gekriegt haben, wütete und tobte. Ein richtiges Empfangskommittee.

Am Anreisetag erreiche ich irgendwann den sprichwörtlichen Status „Falschgeld“. Beim Einkaufen bin ich derart müde, irgendwie automatisiert. Wo ist was? Was ist wo? Schlafanzug? Dusche? Handtuch? Bett!? Angekommen, aber mit Fragezeichen.

Am nächsten Morgen bemerke ich: Das Ferienhaus ist schnuckelig und retro eingerichtet – eingebettet in Dünen, idyllisch zwischen Klitrosen mit Holzterrasse, und es ist lichtdurchflutet. Schmetterlinge fliegen vorbei, Schwalben stürzen sich über das Dach – Frau Schwalbe ist und bleibt eine Schwätzerin. Und die dänische Sonne lacht. Frühstück! Terrasse! Strand! Meer!

Heute bin ich noch nicht ganz so mutig. Die Hose ist dreiviertel lang, aber ich laufe barfuß. Das Meer umspielt sanft meine Füße, und ein wohliges Gefühl breitet sich in meiner Brust aus. Angekommen! Jetzt mit Ausrufezeichen.

Angekommen, Ankunft: Ankomst. Danmarks Ankomst. In meiner kleinen Familie ein inzwischen schon traditionelles Ankunftsessen, meistens am Tag nach dem Anreisetag serviert. Mein Papa ist ein großer Liebhaber dieses Gerichts. Einmal, es muss schon einige Jahre her sein, stand er über die Kühltruhe gebeugt und betrachtete mit verzücktem Gesichtsausdruck die Schnitzel. Er fühlte sich unbeobachtet, doch seine Familie hatte ihn sehrwohl im Auge. Plötzlich sagte mein Vorzeigemodell zu meiner Mama: „Schau mal! Rudolf denkt sich bestimmt gerade: ‚Wenn’s gut läuft, krieg ich drei!'“ Woraufhin wir alle in schallendes Gelächter ausbrachen und „Danmarks Ankomst“ einen Beinamen erhielt – wenn’s gut läuft!

Und was soll ich Euch sagen:

Es duftet immer noch ein wenig nach den herrlichen neuen Kartoffeln der dänischen Insel Samsø und nach den frischen Erbsen und Wurzeln, nach Gebratenem.

Schweineschnitzel (natur) mit Kartoffelbrei und Erbsen und Wurzeln

Die Wurzeln habe ich nur gewaschen und das Karottengrün entfernt. Daraus könnt Ihr übrigens leckeres Pesto machen!

Die Erbsen habe ich gepahlt und nach ca. 12 Minuten Kochzeit zu den Wurzeln dazugegeben. So blieben die Erbsen schön grün und knackig.

Gewürzt habe ich hinterher nur mit ein bisschen Petersilie und einem Hauch Butter.

Die neuen Samsø-Kartoffeln habe ich geschält und in Salzwasser gekocht. Hinterher habe ich mit Butter, Salz, Muskat und Milch ein lockeres Kartoffelpüree gemacht.

Die Schnitzel vom Bio-Schwein habe ich mit Salz und Pfeffer in Öl angebraten, und zwar scharf von beiden Seiten.

Und die Sauce ist eine Mehlschwitze aus Butter und Maisstärke mit Sahne und Gemüsebrühe ausgegossen, dazu einen Spritzer „Madkulør“, damit die Sauce eine schöne dunkle Farbe annimmt.

Und wenn’s gut läuft, kann man nochmal Nachschlag nehmen!

Angekommen – Ausrufezeichen.

Ein Kommentar zu „Danmark – Ankomst oder auch: wenn‘s gut läuft

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s