Saubohnen, auch Pferdebohnen oder dicke Bohnen genannt, haben es gern kuschelig. Dicht an dicht liegen sie in ihrer Schote, und es sieht aus wie ein wärmendes Fell, wie die grünen Böhnchen so aneinander liegen.
Früher verband ich Saubohnen mit Kartoffelpuffer. Meine Oma machte die besten Puffer, und die ganze Küche roch nach Fett, rohen Kartoffeln und ein bisschen Zwiebel. Die Puffer wurden dick mit Zucker bestreut, oder es gab Apfelmus dazu. Ich glaube, ich habe mal sechs Stück geschafft. Anschließend war mir bestimmt schlecht.
Hatten Mama und ich unsere Bäuche gefüllt, mussten wir uns zu Hause aller Klamotten entledigen, denn wir rochen selbst wie eine kleine Pufferküche. Eigenartigerweise war Oma gar nicht so der Pufferfan. Auch sonst waren Süßkram und Mehlspeisen mehr Opas und mein Ding. Milchreis mit Zimt und Zucker, Pfannkuchen oder Zuckerbrot in einen bekannten Getreidekaffee gestippt. Immer wenn es Puffer gab, hatte Oma ein Schälchen mit dicken Bohnen in der Speisekammer stehen. Eingelegt in Essig und Zwiebeln. Nicht unbedingt mein Lieblingskombination, aber die Form der grünen Bohnen faszinierte mich damals schon. Und manchmal mopste ich mir doch ein Böhnchen; nach sechs Puffern gar nicht so schlecht.
Meine Lieblingskombination allerdings ist ein Zufallsprodukt. Neulich auf dem Wochenmarkt entdeckten wir einen neuen Stand. Ein fröhlicher junger Mann voller Enthusiasmus stand in dem kleinen Marktwagen und bot seine Produkte feil: allerfeinsten Ziegenkäse. Naheliegend daher der Name Die Ziegerei.
Die Ziegerei wurde 2005 gegründet und ist ein Bio-Milchziegenbetrieb mit eigener Hofkäserei. Leidenschaft ist zu spüren. Und so steht auch auf der Homepage, dass Hiob und Sophia den Betrieb seit 2017 im Sinne des ökologischen Landbaus zukunftsorientiert und mit großer Leidenschaft weiterentwickeln.
Wir kaufen Ziegen-„Feta“ und ein Stück von einem frischkäseartigen Käse, der dem Vesuv ähnelt und lustigerweise mit Asche ummantelt ist. Hiob lächelt und schneidet bereitwillig Ecken ab, reicht diese über den Tresen und lässt uns probieren. Der Käse zergeht auf der Zunge.
„Vielleicht,“ so denkt sich der Pilz in mir, „wird das ja mein erstes Abenteuer?“ Und mein Vorzeigemodell liest meine Gedanken: „Hey, Pilz auf Pirsch, wäre das nicht was?“ fragt er.
Denn den Hof findet man im Herzen von Niedersachen in der Mitte von Bremen und Hannover in Hohenmoor, einem Ortsteil von Asendorf.
Schon länger spiele ich mit dem Gedanken, mein Pilzhütchen in Höfe, Ställe, Küchen, Cafés zu stecken und darüber zu berichten. Und ich strecke meinen Rücken. Dies könnte der Anfang meiner Pirsch sein.
Doch bevor ich meinen Rucksack packe, muss ich die Hitze überstehen, und ich kredenze Euch einen Dicke Bohnen-Salat mit Ziegen-„Feta“ und Rucola.
Ihr braucht für 2 Personen:
- 1 Handvoll dicke Bohnen (ausgepult)
- 1 Stück Ziegen-„Feta“
- 1 Handvoll Rucola
- Saft von einer Zitrone
- 1 TL flüssigen Honig
- 3 EL Sonnenblumenöl
- Salz und Pfeffer



