Vor einigen Jahren schlug ich dem Mann an meiner Seite vor, dass seine Eltern, meine Schwiegereltern, doch gern an einem Feiertag zu uns kommen könnten. Ich wollte mich an einer Ente versuchen, mit Beilagen. Der Supergau ereignete sich in dem Moment, als am Tag vorher das Telefon klingelte und meine Schiegereltern mitteilten, dass ihr Auto das Zeitliche gesegnet hatte. Mein Göttergatte, perfekter Sohnemann und Vorzeigeschwiegersohn, schwang sich also ins Auto und holte die Altvorderen ab und kutschierte sie zu uns und abends wieder nach Hause.
Ich war dann mit der Ente allein. Die Küche glich einem Schlachtfeld: Die Ente schmorte im Ofen, die Knödel im Topf blubberten, die Kroketten im Ofen brieten, die Sauce kochte über, der Rotkohl hinterließ lustige rote Sprenkel an den Küchenfliesen. Und ich selbst sah aus, als wenn ich gerade einen finnischen Saunamarathon absolviert hatte. Wenn man in der Sauna sitzt und der Saunameister charmant den Raum betritt und fröhlich säuselt: „Guten Tag meine Damen und Herren. Ich habe Ihnen heute als Duft für den Entspannungsaufguss ‚Fichtennadel‘ mitgebracht!“ sagte mir mein imaginärer Küchensaunameister: „Guten Tag Kristina! Entspannungsmodus haben wir heute nicht, und – oh – ich sehe schon, ins Schwitzen kommst Du ja schon ganz großartig. Da wird Dir dieser Aufgussduft guttun – ‚Entenbraten‘!“ Und fröhlich schwenkte er das Geschirrtuch.
Die Fenster hatte ich inzwischen schon groß aufgerissen, und draußen waren ausnahmsweise mal eisige Temperaturen. Ideal für die Abkühlphase. Ich lief aber immer noch auf Hochtouren und beschloss: Nie wieder!
Bei Schwiegereltern hatte ich mich aber in die Herzen – oder in den Magen – gekocht. Sie schmatzten als gäbe es kein Morgen. Mission completed!
Dieses Jahr brutzelt bei mir keine Ente oder Gans im Ofen. Ich bin raus! Das machen dieses Jahr andere. Außerdem frohlockt für mich nach den Feiertagen immer das Käsebrot!
Und gestern kredenzte ich einen vitaminreichen, vegetarischen Wintersalat, der auch schnell vegan abzuwandeln ist und wirklich köstlich war. Et voila!
Für den Salat:
- 2 kleine Knollen Rote Bete
- 2 Wurzeln
- 1 halbe rote Zwiebel
- 100 g Feta
- 2 EL Sonnenblumenkerne
- 1 kleiner Granatapfel
- 2 Handvoll Feldsalat
- 1 kleines glutenfreies Baguette oder Weißbrot (in Würfel geschnitten)
- Salz und Pfeffer
Für das Dressing:
- 1 große Orange
- 2 EL Honig
- Olivenöl
Zunächst den Ofen auf 190 Grad vorheizen. Die Rote Bete und die Wurzeln schälen. Ich würde Euch empfehlen, sowohl für die Rote Bete-Knollen als auch für den Granatapfel Einmalhandschuhe zu verwenden, weil beides stark färbt. Die Zwiebel schälen und alles in breite Streifen schneiden bzw. die Wurzeln längs halbieren. Eine Auflaufform mit Olivenöl fetten und das Gemüse in die Form geben.
Nun das Dressing vorbereiten. Dafür die Orange halbieren und eine Hälfte so häuten, dass kein weiße Haut mehr vorhanden ist. Alles in feine Scheiben schneiden und beiseite stellen. Die andere Hälfte auspressen und den Saft in ein Marmeladenglas mit Schraubdeckel geben. Den Honig hinzufügen und mit der gleichen Menge Olivenöl das Glas auffüllen. Das Glas fest verschrauben, testen, ob es dicht ist und dann kräftig schütteln, sodass sich alles gut miteinander vermengt.
Drei EL von dem Dressing über das Gemüse in der Auflaufform geben und mit Salz und Pfeffer würzen. Gut mischen und die Form für 30 bis 40 Minuten in den Backofen stellen. nach der Hälfte der Zeit das Gemüse wenden.
Währenddessen kann der Feta-Käse zerkrümelt und das Brot oder Baguette in Würfel werden. Gebt das Brot in eine kleine Auflaufform oder auf ein kleines Backblech und beträufelt es mit Olivenöl. Backt das Brot die letzten 15 Minuten mit im Ofen.
Den Granatapfel halbieren und die Kerne auslösen. Der Granatapfel hinterlässt echt schöne Farbtupfer und -spritzer; am besten Ihr entkernt ihn über der Spüle und tragt eine Schürze.
In der Zwischenzeit putzt Ihr den Feldsalat und röstet die Sonnenblumenkerne kurz ohne Öl in einer Pfanne an.
Das Gemüse müsste nun auch fertig sein. Nehmt die Form aus dem Ofen und lasst es ein wenig abkühlen. Auch das Brot solltet Ihr nun aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.
Dann könnt Ihr mit dem Anrichten beginnen:
Beginnt mit dem Feldsalat, legt dann das Röstgemüse darauf, streut etwas Feta darüber, Granatapfelkerne, Sonnenblumenkerne und die gerösteten Brotwürfel, gebt etwas von dem Orangen-Olivenöl-Honig-Dressing über den Salat und fertig!
Und für die vegane Variante nehmt Ihr anstatt Honig einfach Agavendicksaft und lasst den Feta weg.
Guten Appetit und ein frohes Weihnachtsfest wünscht Euch
Euer Frøken Fluesvamp – Fräulein Fliegenpilz
… die Sterne hat meine Mutter immer gebastelt *lächel*… der Salat hat alles was ein freudvolles Winterherz begehrt mit oder Ohne Käse!!!
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Vielen Dank liebste Weihnachtsblumenfee ✨❄️
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