Bunt sind schon die Wälder – Kürbisgnocchi mit Pfifferlingen und Salbei

Der Herbst ist da. Endlich – muss ich fast sagen. Ich mag den Herbst, die bunten Blätter, den Geruch nach Waldboden, auch die nebeligen und regnerischen Tage, in denen ich in dicken Socken auf dem Sofa liege, eingehüllt in eine kuschelige Decke, Tee schlürfe, ein gutes Buch lese oder einen schnulzigen Film schauen kann. Ich mag den Duft und die klare Luft.

Die letzten Tage und Wochen waren anstrengend. Die Verschnaufpause auf Mandø tat außerordentlich gut, aber sie zeigte auch: runterschalten! Viel zu oft haben wir „ja“ gesagt, wie zwei Akrobaten mit Terminen jongliert, wollten keinen vertrösten, wollten alle zufrieden stellen. Und dann?

Dann…steht man selbst wie ein ausgehöhlter Kürbis vorm Spiegel. Denkt sich: was brauche ich gerade?

Meine Mama nannte es neulich: Den Zustand der eigenen Zufriedenheit wieder herstellen.

Mamas bringen das immer wunderbar auf den Punkt.

Und den Zustand der eigenen Zufriedenheit erlange ich durch ein wohl dosiertes Maß an Basteln, Kochen, Einmachen, Backen, Singen. Auch die ein oder andere erste Weihnachtsidee schleicht sich da schon mal an. Alles Dinge, die mich erden, den Fokus auf Hände und Füße legen.

Mit den Händen schnitze ich einen Kürbis, mit den Füßen gehe ich lange Strecken durch den Wald, entdecke Hagebutten, Bucheckernhülsen, Tannenzapfen. Dabei entstehen die besten Ideen.



Und wenn die Hände so vor sich hinarbeiten, Draht gedreht wird und Hagebutten an ihren Platz gesteckt werden, entsteht mit der Zeit eine eigene Kreation, die ich dann irgendwann zufrieden vor mich halte.

Mein eigenes Feld-Wald-Wiesen-Küchen-Garagen-Yoga!

So geht das eine Weile, bis mir in der Garage am Basteltisch die Nase läuft, die Füße etwas kalt sind und der Rücken steif. Dann führt mich der Weg hinein in das wohlig warme Zuhause, Kerzen leuchten auf dem Balkon, der geschnitzte Kürbis grinst mich schäbig an – der Schlingel – und die heiße Badewanne wird mich sogleich auftauen.

Und anschließend gibt es köstliche glutenfreie Kürbisgnocchi mit Pfifferlingen und Salbei.

Und für 4 Personen braucht Ihr:

  • 1 Hokkaido-Kürbis (ca. 500 – 700 g schwer)
  • Olivenöl
  • 200 g mehlige Kartoffeln, gekocht (am besten vom Vortag)
  • glutenfreies Mehl (ca. 200 g) + etwas zum Bemehlen der Arbeitsfläche und der Hände
  • 1 Ei
  • Salz, Pfeffer
  • vier Hände voll Pfifferlinge
  • getrockneter Salbei
  • Butter
  • 1 Knoblauchzehe
  • gehobelter Parmesan

Den Kürbis halbieren, Kerne entfernen und den Kürbis in gleich große Stücke schneiden. Die Stücke auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen, mit Olivenöl bestreichen und mit Salz und Pfeffer würzen. Das Backblech mit dem Kürbis in den auf 180 ° C vorgeheizten Backofen schieben und für ca. 25 Minuten backen, sodass das Fruchtfleisch schön weich ist. Danach auskühlen lassen.

Anschließend den weichen Kürbis durch eine Kartoffelpresse in eine große Schüssel drücken. Das gleiche mit den gekochten Kartoffeln vom Vortag machen.

Ein Ei zu dem Kürbis und den Kartoffeln geben, Mehl hinzufügen und mit Salz und Pfeffer würzen. Alles zu einem elastischen Teig verkneten. Aus dem Teig lange Rollen formen und daraus etwa 2 cm große Stücke abschneiden. Die Stücke zu kleinen Kugeln rollen und anschließend mit einer Gabel eindrücken. Die Gnocchi auf einen Teller beiseite stellen.

Einen großen Topf mit Wasser und etwas Salz aufsetzen.

Eine Pfanne mit Olivenöl auf den Herd stellen und die Knoblauchzehe anrösten. Die Hitze etwas reduzieren und die Knoblauchzehe entfernen. Die geputzten Pfifferlinge in die Pfanne geben und unter Rühren andünsten.

Die Gnocchi ins kochende Wasser geben; wenn sie an die Wasseroberfläche steigen, sind sie fertig.

Einige Gnocchis mit ein wenig Kochwasser zu den Pfifferlingen in die Pfanne geben. Einen Hauch Butter mit Salbei vermengen und kurz vor dem Anrichten über die Gnocchi-Pfifferlingmischung geben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, mit gehobeltem Parmesan bestreuen und servieren!

Viel Spaß beim Nachkochen!

Herzlichst, Euer Frøken Fluesvamp

 

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